Die Produktion
Die Corona-Pandemie hält die Welt seit Beginn des Jahres 2020 fest im Griff. Wie ist mit den neuen Verhältnissen künstlerisch umzugehen? Die gesundheitliche Bedrohung ist real und die Konsequenzen daraus müssen ernstgenommen werden. Virale Infektionen, die über Tröpfchenübertragung und Aerosole stattfinden, können am besten über Schutzmaßnahmen wie räumliche Distanz und Masken eingeschränkt werden. Wenn man das ernst nimmt, heißt das aber noch lange nicht, dass damit performative Kunst unmöglich wäre. Sie ist nur nicht im gewohnten Sinne zu realisieren: Reduzierte Orchester-Besetzungen, kürzere Aufführungsdauern, Sicherheitsabstände, Atemschutzmasken, dies sind neue Gegebenheiten, auf die sich alle in Theater- und Konzertveranstaltungen einzustellen haben.
Doch COSÌ.20 begreift sich nicht als eine "reduzierte Fassung" einer Mozart-Oper. "Wir betreiben keine simple Reduktion auf Corona-Format, sondern wir akzeptieren die neuen Gegebenheiten und nehmen sie als Grundlage für unsere künstlerische Auseinandersetzung mit einem genialen Musiktheaterstück des Repertoires. COSI 20 gewinnt aus der scheinbaren Reduktion ihre eigentliche Kraft. Sie betrachtet Da-Pontes Theaterlabor mit dem Auge unserer momentanen Laborsituation und überträgt die Forschungsergebnisse Da Pontes und Mozarts in unsere pandemische Gegenwart." (Thomas Höft)
Das Forum Lockenhaus hat sich als organisatorischer Partner für das Projekt angeboten, weil es daran arbeitet, die Aufführung von Musik grundsätzlich als interdisziplinär zu begreifen und jede Musik kontextuell zu betrachten. Zwei Künstler*innenkollektive stehen für die Umsetzung: WUNDERHORN productions wurde von Dietrich Henschel in Berlin zur Realisierung von Film-
und Musiktheaterproduktionen gegründet, und ĀRT HOUSE in Graz ist das neue Künstlerkollektiv von Georg Kroneis, Michael Hellund Thomas Höft, das international spartenübergreifend zwischen Kunst und Wissenschaft aktiv ist. Gemeinsam haben sie sich den Namen ĀRT HOUSE OPERA gegeben. Die Aufführungen im Kühlhaus Berlin sind auf unbestimmte Zeit verschoben, bis seitens der Behörden eine Planungssicherheit wiederhergestellt worden ist.